Wer bereits im Frühjahr auf die Analysten gehört hat und im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse Aktien der Finanz- und Versicherungsplattform JDC Group AG aus Wiesbaden gekauft hat, kann sich die Hände reiben. Die JDC-Aktie hat innerhalb eines halben Jahres ein Plus von 8,40 Euro (fast 74 Prozent) zugelegt und steht jetzt bei 19,80 Euro.
Auf Fünfjahressicht ist die JDC-Aktie sogar um 14,30 Euro (260 Prozent) angewachsen.
Auch für JDC ist der Kursanstieg „gut”: Das Unternehmen hält nach wie vor mehr als 0,5 Millionen eigene Aktien im Bestand, die zuvor zurückgekauft wurden und deren Wert in der Hausse 2021 mitsteigt. Zusammen mit anderen Faktoren bilden die Aktien eine Finanzierungsreserve von 25 Millionen Euro bis 30 Millionen Euro, heißt es aus dem JDC-Vorstand im Analysten-Call bei Montega Connect zu den am 11. August 2021 vorgelegten Halbjahreszahlen.
Gut für den Kurs der JDC-Aktie: JDC Group liegt zur Jahreshälfte über den eigenen Planungen
Man habe damit die Erwartungen übertroffen, so der JDC-Vorstand. „Mit dem Halbjahres-EBITDA 2021 haben wir bei einem Wachstum von 17 Prozent bereits 85 Prozent des Gesamtergebnisses 2020 erzielt. Das ist bemerkenswert und zeigt die Skalierbarkeit unserer Plattform. Deshalb haben wir unsere Guidance nach oben angepasst und sind für 2021 und die folgenden Jahre sehr optimistisch”, sagt Ralph Konrad, Finanz- und Operativvorstand der JDC Group AG.
Auf Basis der bereits abgeschlossenen Kooperationen erwartet die JDC Group nun einen Umsatz zwischen 140 Millionen Euro und 145 Millionen Euro, bisher erwartete man 135 Millionen Euro bis 142 Millionen Euro. Bei der EBITDA-Prognose geht es um eine Million Euro auf 8 Millionen Euro nach oben. Wie der JDC-Vorstand bei Montega Connect durchblicken lässt, sieht man die 8 Millionen Euro EBITDA als eine konservative Schätzung an.
Und ein Ende des Wachstums scheint nicht in Sicht.
„Trotz kürzlich beobachteter Kursanstiege“ geht das Londoner Börsenanalysehaus Edison Investment Research Limited mit Sitz in Frankfurt am Main in seinem Update vom 17. August 2021 für JDC „weiterhin von einer eher konservativen Bewertung aus.“
Die JDC-Aktie ist demnach immer noch unterbewertet und hat Luft nach oben.
Damit bekräftigte der niederländische Edison-Analyst Edwin De Jong die Vorhersagen seiner Kollegen.
Der Frankfurter Chefanalyst Benjamin Kohnke des US-Vermögensverwalters Stifel empfahl schon am 30. April 2021 für die JDC-Aktie Buy (Kaufen) mit der Begründung: „Ein führendes deutsches Insurtech – aber nicht als solches bewertet“.
Der Chartered Financial Analyst Tim Wunderlich von der Frankfurter Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG wiederholte am 12. August 2021 seine Empfehlung Buy vom 9. März 2021 mit der damaligen Begründung: „Die Wachstumsstory soll sich entfalten.“
Und Edison Research begründet sein „konservativ“ mit „guten Wachstumsaussichten sowie einer auch in Zukunft starken Auftragslage“.
Die Bewertung der JDC-Aktie ist mit echten Werten unterlegt.
JDC ist längst nicht mehr nur Maklerpool (Jung, DMS & Cie.) und Vermögensberatungsgesellschaft (FiNUM). JDC wandelt sich immer mehr zum Software-Unternehmen. Die JDC-Plattformtechnologie setzt Maßstäbe in der Abwicklung und Verwaltung von Versicherungsverträgen und -daten. Weshalb es in die Liste der TOP100 Innovator 2021 Deutschlands aufgenommen wurde, wie Business-Leaders.net berichtete.
Neben dem Versicherungsriesen Provinzial Holding AG aus Münster in Westfalen mit 123 Sparkassen im Westen und Norden Deutschlands konnten auch die Multi-Banking-App Finanzguru vom Frankfurter Fintech dwins GmbH sowie der irische Lebensversicherer Mediolanum International Life (MIL), einTochterunternehmen der italienischen Banca Mediolanum, als neue Plattformkunden gewonnen werden.
JDC wächst und gewinnt am Markt an Bedeutung.
Bis zum Jahresende könnten noch weitere Kooperationen (vielleicht aus dem Sparkassen-Universum) hinzukommen – auch größere, hieß es auf einem von Montega Connect moderierten Round-Table zu den Halbjahres-Zahlen am 11. August 2021.
JDC hofft nach der Zusammenarbeit mit der Provinzial vor allem, dass man noch weitere Kunden aus dem Sparkassensektor akquirieren kann. In Sachen Partnerschaften solle es vor Weihnachten noch gute Nachrichten geben, stellte JDC bei Montega Connect in Aussicht. Derweil befinde sich das Onboarding der Provinzial im Zeitplan.
In den kommenden Jahren soll der Umsatz nachhaltig und die Kosten nur leicht steigen. Bis spätestens 2025 will JDC die Erlöse von 2020 verdoppeln und damit den operativen Gewinn (Ebitda) vervielfachen.
Das Ziel: Langfristig strebt JDC an, sich zur führende Versicherungsplattform in Europazu entwickeln.
„Wie die Reihe der zuletzt gewonnenen Ausschreibungen zeigt, ist unsere digitale
Versicherungsplattform inzwischen die erste Wahl für Großkunden und Banken und zukünftig durch die Tools von MORGEN & MORGEN sogar noch attraktiver“, sagt CEO Dr. Sebastian Grabmaier. „Das sich nun weiter beschleunigende Umsatzwachstum führt nicht nur zu stärker steigenden Gewinnen, sondern bringt uns unserem Ziel näher, zur größten Finanz- und Versicherungsplattform in Deutschland und in Europa zu werden!“
Das Fazit von Edison-Analyst Edwin De Jong in seinem Update vom 17. August 2021 lautete daher: „Wachstumsanstieg rechtfertigt höhere Bewertung“ der JDC-Aktie.
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